Fürst Otto von Bismarck war bekannt für seine Bewunderung der Deutschen Dogge und er besaß natürlich auch selbst einige Hunde. Einer von ihnen verursachte fast einen internationalen Zwischenfall, als er einem russischen Diplomaten seine Abneigung bekundete. Zwischen dem deutschen Kanzler und dem russischen  Premierminister Gortschakoff war eine lebhafte Unterhaltung im Gange. Der letztere gestikulierte viel heftiger als gewöhnlich, was die Dogge Tyras, die auf ihrer Decke lag, dazu verleitete, einen Angriff auf ihren Herrn zu vermuten. Sie sprang den stolzen Russen an und warf ihn zu Boden. Viele Entschuldigungen wurden vorgebracht und auch angenommen. Gortschakoff war nicht gebissen, sondern nur erschreckt worden; so blieb der Friede in Europa ungestört.

Wenn eine andere Deutsche Dogge des Fürsten Bismarck, Sultan, irgend jemand nicht mochte, pflegte der Kanzler diese Beurteilung in seiner Entscheidung zu berücksichtigen.

... als Jurastudent und  Beamter in Berlin, während seiner Reisen in viele Länder, während seiner diplomatischen Karriere in Frankfurt, St. Petersburg, Paris und anderswo, auch in Varzin und Friedrichsruh, hat Bismarck immer die Gesellschaft eines oder mehrerer seiner bevorzugten Hunde gehabt. Wahrscheinlich war Sultan, der 1877 in Varzin starb, seine Lieblingsdogge.

Von allen Hunden, die einen Platz in der Geschichte haben, ist Tyras die berühmte Ulmer Dogge des deutschen Kanzlers - der einzige, dessen Tod für so wichtig gehalten wurde, dass er als Ereignis nicht nur von europäischem sondern von kosmopolitischem Interesse durch die ganze Welt gekabelt wurde. Tatsächlich endete der Ruf von Tyras nicht einmal mit seinem Leben; denn das Kabel hat der Welt darin berichtet, dass der erste Besucher danach am Geburtstag des Fürsten der jugendliche Kronprinz war, der als Geschenk einen neuen Hund vom Typ des betrauerten Tyras mitbrachte.

Fast 60 Jahre lang besaß Fürst Bismarck Exemplare Deutscher Doggen, unter denen gewöhnlich eine oder sogar mehrere von außergewöhnlicher Größe waren. Sein erster Hund, den er bekam, als er mit seinen Eltern in Kniephof lebte, war einer der größten, furchteinflößend bei den Bauern der Umgebung. Dieser Hund begleitete seinen jungen Herrn später auf die Universität nach Göttingen, wo er sich schnell einen Namen machte. Als Bismarck einmal vor den Rektor zitiert wurde, weil er eine leere Flasche aus dein Fenster geworfen hatte, nahm er seinen gewaltigen Hund mit zum großen Schrecken des ehrwürdigen Herrn, der prompt seine Zuflucht hinter einem Lehnstuhl fand, wo er auch blieb, bis der Hund aus dem Zimmer entfernt wurde.

Bismarck wurde zu einer Geldstrafe von fünf Talern verurteilt, weil er dieses Furchtbare Biest in das Heiligtum des Rektors gebracht hatte, zusätzlich zu der Strafe, die ihm für das ursprüngliche Vergehen zugemessen wurde.